Mobbing an der Uni: Wie damit umgehen?

Mobbing ist ein ernstes Problem, das nicht nur in der Schule oder am Arbeitsplatz vorkommt, sondern leider auch an Universitäten. Wer an einer Hochschule studiert, ist nicht nur mit dem stressigen Alltag der Prüfungen, Aufgaben und Vorlesungen konfrontiert, sondern auch mit einem sozialen Umfeld, in dem Mobbing und Ausgrenzung vorkommen können. Wenn du selbst Mobbing an der Uni erlebst oder davon betroffen bist, weißt du, wie belastend und entmutigend das sein kann. Doch es gibt Wege, damit umzugehen und die Situation zu bewältigen.

In diesem Beitrag möchten wir dir hilfreiche Strategien und Ansätze vorstellen, wie du mit Mobbing an der Universität umgehen kannst.


Was ist Mobbing an der Uni?

Mobbing an der Universität ist das wiederholte und systematische Ausgrenzen, Schikanieren oder Diskriminieren von Studierenden durch andere Kommilitonen oder Kommilitoninnen. Es kann sich in verschiedenen Formen manifestieren, wie zum Beispiel:

  • Verbale Angriffe: Beleidigungen, abwertende Kommentare, Gerüchte verbreiten

  • Soziale Ausgrenzung: Absichtliches Ignorieren, Ausschluss von Gruppenaktivitäten oder Studiengruppen

  • Cybermobbing: Beleidigungen oder verletzende Kommentare in sozialen Netzwerken, Foren oder per E-Mail

  • Physische Aggression: Selten, aber in einigen Fällen können auch Drohungen oder körperliche Angriffe vorkommen.

Mobbing kann ernsthafte Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit haben und sogar das Studium beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, frühzeitig Hilfe zu suchen und gegen das Mobbing vorzugehen.


Wie erkenne ich, dass ich gemobbt werde?

Mobbing ist nicht immer sofort offensichtlich, da es oft subtil beginnt. Du solltest auf Anzeichen achten, wie:

  • Gefühle der Isolierung: Du hast das Gefühl, von anderen Kommilitonen oder Dozenten bewusst ausgeschlossen zu werden.

  • Negative Kommentare oder Beleidigungen: Du wirst regelmäßig verspottet oder beleidigt, sei es in der Gruppe oder in privaten Gesprächen.

  • Verletzende Witze oder Gerüchte: Über dich werden falsche oder verletzende Gerüchte verbreitet.

  • Veränderungen in deinem Wohlbefinden: Du fühlst dich zunehmend unwohl oder ängstlich in sozialen Situationen oder hast Schwierigkeiten, zur Uni zu gehen.

Wenn du diese Anzeichen bei dir selbst bemerkst, ist es wichtig, die Situation ernst zu nehmen und Hilfe zu suchen.


Schritte, wie du mit Mobbing umgehen kannst

1. Selbstbewusstsein und Grenzen setzen

Zunächst ist es wichtig, deine eigenen Grenzen zu kennen und klar zu setzen. Lasse dir nicht alles gefallen, auch wenn es schwierig ist. Oftmals hören Mobbende erst auf, wenn sie merken, dass ihr Verhalten nicht toleriert wird. Dies kann durch eine klare und selbstbewusste Reaktion geschehen. Wenn jemand dich beleidigt oder herabsetzt, versuche, ruhig zu bleiben und mit einer kurzen, festen Antwort zu reagieren, ohne dich auf einen Streit einzulassen.

2. Sprich mit der betroffenen Person

Falls du dich in der Lage fühlst, kann es hilfreich sein, das Gespräch mit der Person zu suchen, die dich mobbt. Oft sind Mobbinghandlungen das Resultat von Missverständnissen oder ungelösten Konflikten. Ein offenes Gespräch kann dazu beitragen, dass die Person sich ihrer negativen Auswirkungen bewusst wird. Sollte das direkte Gespräch jedoch zu belastend oder nicht möglich sein, gehe zu Schritt 3 über.

3. Vertraue dich jemandem an

Du musst das Problem nicht alleine bewältigen. Es ist wichtig, mit jemandem darüber zu sprechen, sei es ein enger Freund, ein Kommilitone oder ein Vertrauensdozent. Oft hilft es, die eigene Sichtweise zu äußern, um den Druck abzubauen. Du kannst auch die Unterstützung von psychologischen Beratungsdiensten der Universität in Anspruch nehmen. Viele Hochschulen bieten Anlaufstellen für psychologische Beratung, die dir dabei helfen können, mit den emotionalen und mentalen Belastungen des Mobbings umzugehen.

4. Dokumentiere das Mobbing

Es kann hilfreich sein, alle Vorfälle von Mobbing zu dokumentieren. Notiere dir Datum, Uhrzeit, Ort und eine kurze Beschreibung dessen, was passiert ist. Falls du dich entscheidest, das Mobbing später der Uni oder einer anderen Instanz zu melden, hast du so eine objektive Aufzeichnung der Ereignisse, die dir hilft, deine Aussagen zu untermauern.

5. Wende dich an die Universität

Wenn das Mobbing weiterhin anhält und nicht in einem privaten Gespräch gelöst werden kann, solltest du dich an die Universität wenden. Hochschulen nehmen Mobbingvorfälle in der Regel sehr ernst, da sie den Ruf der Institution und das Wohl der Studierenden betreffen. Du kannst dich an die Studierendenvertretung, den Studiengangsleiter, den Prüfungsausschuss oder den Dezernenten für studentische Angelegenheiten wenden. Einige Universitäten bieten auch spezielle Anlaufstellen für Konflikte und Mobbing.

6. Nutze rechtliche Möglichkeiten

In schwerwiegenden Fällen, in denen das Mobbing nicht gestoppt werden kann oder sogar in Belästigung oder Bedrohung übergeht, kannst du rechtliche Schritte in Erwägung ziehen. Wenn das Mobbing die Grenzen der Zivilcourage überschreitet, könnte eine rechtliche Beratung sinnvoll sein. Du kannst auch Kontakt zu einer Beratungsstelle für Mobbingopfer aufnehmen, die dich über deine Rechte und möglichen Schritte informieren kann.


Was tun, wenn du ein Mobbingopfer bei anderen siehst?

Wenn du siehst, dass ein Kommilitone oder eine Kommilitonin gemobbt wird, ist es wichtig, nicht wegzusehen. Auch du kannst einen Unterschied machen:

  • Zeige Unterstützung: Biete deine Unterstützung an, sei es durch ein offenes Ohr oder indem du die betroffene Person ermutigst, sich Hilfe zu suchen.

  • Setze ein Zeichen: Wenn du Zeuge von Mobbing wirst, kann es hilfreich sein, die mobbende Person auf ihr Verhalten anzusprechen, um zu signalisieren, dass solches Verhalten nicht akzeptiert wird.

  • Melde den Vorfall: Falls du dich sicher fühlst, kannst du den Vorfall der Uni melden, um dem Mobbing Einhalt zu gebieten.


Fazit: Mobbing an der Uni ist kein Einzelfall – Du bist nicht allein!

Mobbing an der Universität ist ein ernstes Problem, das nicht nur das Studium, sondern auch das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Es ist wichtig, dass du dich nicht isolierst und deine Erfahrungen mit anderen teilst, sei es durch Gespräche oder professionelle Unterstützung. Universitäten sind dazu da, dir zu helfen, und es gibt immer Wege, sich gegen Mobbing zu wehren. Achte auf dich selbst und suche frühzeitig Hilfe – du verdienst es, dich an deiner Universität wohl und sicher zu fühlen.


Wenn du weitere Fragen hast oder Unterstützung brauchst, zögere nicht, nach Rat zu suchen. Du bist nicht alleine!