Wie viel Geld braucht man als Student zum Ausziehen?

Das Ausziehen von zu Hause ist für viele Studierende ein großer Schritt in die Selbstständigkeit. Es bedeutet nicht nur, Verantwortung für den eigenen Alltag zu übernehmen, sondern auch, sich mit den finanziellen Aspekten des Lebens in einer neuen Stadt auseinanderzusetzen. Doch wie viel Geld braucht man eigentlich, um als Student auszu-ziehen und sich eine Wohnung zu leisten? Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Kosten, die bei einem Umzug während des Studiums auf einen zukommen können.

1. Miete und Nebenkosten

Die größte monatliche Ausgabe für Studierende, die ausziehen, ist in der Regel die Miete. Der Preis für eine Wohnung oder ein Zimmer hängt stark vom Standort ab. In Großstädten wie München, Berlin oder Frankfurt sind die Mieten deutlich höher als in kleineren Städten oder ländlichen Gegenden. Grob lässt sich sagen, dass die Mietkosten in den meisten Universitätsstädten zwischen 300 und 800 Euro pro Monat liegen – je nachdem, ob man in einer WG lebt oder eine eigene Wohnung mietet.

  • Wohngemeinschaft (WG): In einer WG teilt man sich in der Regel die Miete mit anderen Mitbewohnern. Die Miete für ein WG-Zimmer kann je nach Stadt zwischen 300 und 500 Euro liegen.
  • Einzimmerwohnung: Eine eigene Wohnung kostet in der Regel mehr und kann in Großstädten bei 500 bis 800 Euro oder sogar mehr liegen. In kleineren Städten ist es oft günstiger.

Neben der Kaltmiete fallen in den meisten Fällen auch Nebenkosten wie Strom, Wasser, Heizung und Müllabfuhr an. Diese können monatlich zwischen 50 und 150 Euro betragen. In vielen Fällen sind Nebenkosten nicht in der Kaltmiete enthalten, sodass sie zusätzlich eingeplant werden müssen.

2. Einrichtungs- und Umzugskosten

Wer auszieht, muss seine Wohnung oder sein Zimmer einrichten. Auch wenn man vielleicht schon Möbel und Geräte von zu Hause mitnehmen kann, fallen in der Regel einige Kosten für neue Möbel und Haushaltsartikel an.

  • Möbel: Ein Bett, ein Schreibtisch, ein Stuhl und eine Kommode – Möbel kosten oft mehr, als man denkt. Im Durchschnitt kann man mit 500 bis 1.000 Euro für die Grundausstattung rechnen. Wer größere Möbel wie ein Sofa oder ein Bücherregal benötigt, sollte mit höheren Kosten rechnen.
  • Haushaltsgeräte: Je nachdem, was in der Wohnung bereits vorhanden ist, können auch Geräte wie ein Kühlschrank, eine Waschmaschine oder ein Staubsauger erforderlich sein. Die Kosten dafür können sich schnell auf 300 bis 1.000 Euro belaufen.
  • Küchenausstattung und Kleinigkeiten: Geschirr, Töpfe, Pfannen, Besteck, Bettwäsche und Dekoartikel kosten auch ihren Preis. Diese Ausgaben liegen im Schnitt bei 100 bis 300 Euro.

Die Einrichtungs- und Umzugskosten sind natürlich individuell unterschiedlich, können aber bei einem Umzug in eine eigene Wohnung leicht zwischen 1.000 und 2.500 Euro oder mehr liegen.

3. Versicherungen und Krankenversicherung

Als Student ist man in Deutschland in der Regel gesetzlich krankenversichert, was die monatlichen Kosten für die Krankenversicherung auf etwa 80 bis 100 Euro im Monat beläuft, falls man über die Familienversicherung versichert ist oder eine eigene studentische Krankenversicherung abschließt.

Weitere wichtige Versicherungen sind:

  • Haftpflichtversicherung: Diese ist wichtig, um sich vor finanziellen Folgen von unabsichtlichen Schäden an Dritten zu schützen. Die Kosten liegen bei 5 bis 10 Euro pro Monat.
  • Hausratversicherung: Sie schützt das eigene Eigentum in der Wohnung vor Schäden durch Feuer, Wasser oder Diebstahl. Diese Versicherung kostet etwa 5 bis 15 Euro pro Monat.

4. Lebensmittel und andere Lebenshaltungskosten

Ein weiterer großer Posten im monatlichen Budget ist der Lebensunterhalt. Als Student muss man für Lebensmittel, Kleidung, Freizeit und andere Ausgaben selbst aufkommen.

  • Lebensmittel: Durchschnittlich gibt ein Student etwa 150 bis 300 Euro im Monat für Lebensmittel aus. Wer bewusst auf ein gesundes und abwechslungsreiches Ernährungskonzept achtet, kann diesen Betrag auch übersteigen.
  • Freizeit und Mobilität: Je nach Lebensstil kann es auch Ausgaben für Freizeitaktivitäten wie Kino, Restaurants oder Sportvereine geben. Zudem muss man die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel oder ein Fahrrad einkalkulieren. Dies liegt im Durchschnitt bei etwa 50 bis 150 Euro im Monat.

5. Studienmaterialien und -gebühren

In Deutschland sind die Studiengebühren für öffentliche Universitäten meist nicht existent, jedoch gibt es für Studierende in den meisten Bundesländern Semesterbeiträge, die zwischen 100 und 400 Euro im Semester liegen. Hinzu kommen Ausgaben für Lernmaterialien wie Bücher, Kopien oder spezielle Software, die insgesamt etwa 50 bis 150 Euro im Monat ausmachen können.

6. Rücklagen und Notfallbudget

Es ist immer ratsam, ein kleines Notfallbudget anzulegen. Ein Puffer für unerwartete Ausgaben wie Reparaturen, medizinische Kosten oder unerwartete Ereignisse sollte immer vorhanden sein. Rund 100 bis 200 Euro als monatliche Rücklage sind eine gute Empfehlung.

Fazit: Wie viel Geld braucht man als Student zum Ausziehen?

Die monatlichen Kosten für das Ausziehen als Student hängen von vielen Faktoren ab, insbesondere vom Wohnort und dem Lebensstil. Grob lässt sich sagen, dass Studierende im Monat mit 800 bis 1.500 Euro rechnen sollten, wenn sie in einer Wohngemeinschaft leben, und mit 1.000 bis 2.000 Euro oder mehr, wenn sie eine eigene Wohnung mieten.

Zusätzlich zum monatlichen Budget sollten Studierende auch mit Einrichtungs- und Umzugskosten von 1.000 bis 2.500 Euro oder mehr rechnen, abhängig davon, wie viel Möbel und Haushaltsgeräte sie neu kaufen müssen. Ein detaillierter Finanzplan und das rechtzeitige Sparen helfen, die finanziellen Herausforderungen des Ausziehens zu meistern und die Selbstständigkeit erfolgreich zu gestalten.