junge Frau arbeitet am Laptop Studentin Eisenhower-Matrix im Studium So priorisierst du richtig und meisterst Uni, Job und Freizeit

Eisenhower-Matrix im Studium: So priorisierst du richtig und meisterst Uni, Job und Freizeit

Studieren bedeutet heute weit mehr als nur Vorlesungen besuchen und für Prüfungen lernen. Viele Student:innen arbeiten nebenbei, absolvieren Praktika, engagieren sich ehrenamtlich oder jonglieren zwischen Online-Seminaren und Präsenzveranstaltungen. Gerade im berufsbegleitenden Studium oder bei reinen Online-Studienprogrammen kann der Druck besonders hoch werden: Job, Familie, Studium und Privatleben wollen gleichzeitig bewältigt werden. Genau in dieser Situation hilft dir die Eisenhower-Matrix dabei, Prioritäten zu setzen und dich nicht von ständigen To-dos überwältigen zu lassen.

Dringend vs. Wichtig: Der entscheidende Unterschied

Bevor du die Eisenhower-Matrix richtig einsetzen kannst, musst du verstehen, was „dringend“ und „wichtig“ wirklich bedeuten:

  • Dringend sind Aufgaben, die sofort Aufmerksamkeit erfordern, oft mit klaren Deadlines. Zum Beispiel eine Abgabe bis Mitternacht oder eine E-Mail, die sofort beantwortet werden soll. Dringende Dinge erzeugen Zeitdruck.
  • Wichtig sind Aufgaben, die dich langfristig deinem Ziel näherbringen – auch wenn sie nicht sofort erledigt werden müssen. Dazu gehören etwa die Vorbereitung auf eine wichtige Prüfung, das kontinuierliche Schreiben an deiner Masterarbeit oder das Netzwerken für deine spätere Karriere.

Viele Student:innen machen den Fehler, Dringendes immer vor Wichtigem zu erledigen. Die Eisenhower-Matrix hilft dir, das Verhältnis bewusst umzukehren: Wichtiges darf nicht untergehen, nur weil es gerade nicht „brennt“.

Kurz gesagt: Dringend = sofort. Wichtig = zielführend. Deine Herausforderung ist, beides klar zu unterscheiden.

Die vier Quadranten im Überblick

  1. Dringend und wichtig → Zuerst erledigen
  2. Wichtig, aber nicht dringend → Planen
  3. Dringend, aber nicht wichtig → Delegieren oder reduzieren
  4. Weder dringend noch wichtig → Nicht machen

Dieses Raster zeigt dir schnell, was wirklich zählt und wo du Zeit verlierst.

Praxisnah: Die Matrix im Studienalltag

1. Vollzeitstudium mit Präsenzpflicht

Viele Studierende besuchen regelmäßig Vorlesungen, Seminare oder Laborübungen. Dazu kommen Hausarbeiten, Referate und Klausuren.

Beispiel: Julia studiert Maschinenbau. Eine Projektarbeit muss nächste Woche abgegeben werden (Quadrant 1). Gleichzeitig stehen wöchentliche Übungsaufgaben an, die sie nicht sofort abgeben muss, die aber wichtig für das Verständnis sind (Quadrant 2). Eine WhatsApp-Nachricht der Fachschaft, ob sie kurzfristig beim Plakatdesign hilft, wirkt dringend – ist aber für ihr Studium wenig wichtig (Quadrant 3).

Zusammenfassung: Durch die Matrix erkennt Julia, wo sie sofort handeln muss und wo sie rechtzeitig planen sollte.

2. Online-Studium

Reine Online-Studiengänge bieten Flexibilität, bergen aber auch die Gefahr, Aufgaben zu lange aufzuschieben. Vor allem, weil feste Vorlesungstermine oft fehlen.

Beispiel: Karim studiert Psychologie online. Er hat bis Ende des Monats Zeit, ein Essay hochzuladen (Quadrant 1, sobald die Deadline naht). Die wöchentlichen Videovorlesungen kann er flexibel abrufen – sie sind wichtig, aber nicht dringend (Quadrant 2). Ablenkungen wie Gaming oder Social Media landen im Quadrant 4.

Zusammenfassung: Für Online-Studierende ist die Matrix ein Anker, um Selbstdisziplin aufzubauen und Struktur in den Alltag zu bringen.

3. Berufsbegleitendes Studium

Hier wird die Eisenhower-Matrix zum echten Überlebenswerkzeug. Neben einem 30- bis 40-Stunden-Job bleibt wenig Zeit für Studium, Familie und Freunde.

Beispiel: Sarah arbeitet Vollzeit im Marketing und studiert abends Betriebswirtschaft. Am Montag hat sie eine wichtige Präsentation im Job (Quadrant 1). Gleichzeitig läuft die Recherche für ihre Hausarbeit, die in drei Monaten fällig ist – das gehört in Quadrant 2 und muss langfristig geplant werden. Ein spontaner After-Work-Drink mit Kolleg:innen ist zwar nett, aber nicht wichtig für Studium oder Job (Quadrant 4).

Zusammenfassung: Die Matrix zeigt Sarah klar, welche To-dos sie blocken muss, damit sie weder im Job noch im Studium ins Straucheln gerät.

Typische Aufgaben im Studium und ihre Einordnung

  • Klausuren lernen → wichtig & dringend, wenn Deadline naht
  • Bachelorarbeit schreiben → wichtig, aber nicht dringend, wenn früh begonnen
  • Frühschichten im Nebenjob → dringend, aber nicht immer studienrelevant
  • E-Mails beantworten → oft dringend, selten wichtig
  • Praktikumsbewerbung vorbereiten → wichtig, aber planbar
  • Freizeitgestaltung → wichtig für die Balance, solange sie nicht in Ablenkung kippt

Zusammenfassung: Ob Vollzeit, online oder berufsbegleitend – die Matrix hilft dir, Studium, Job und Privatleben bewusst zu priorisieren.

So setzt du die Matrix Schritt für Schritt um

  1. Schreibe alle deine Aufgaben der Woche auf.
  2. Ordne jede Aufgabe ehrlich in einen Quadranten ein.
  3. Plane feste Zeitblöcke für Quadrant-2-Aufgaben ein.
  4. Lerne, „Nein“ zu Quadrant-3-Aufgaben zu sagen.
  5. Streiche Quadrant-4-Aufgaben konsequent.

Beispiel aus der Praxis: Tim, Student im dualen Studium, blockt sich jeden Mittwochabend zwei Stunden für seine Projektarbeit. Anfangs fiel es ihm schwer, die Zeit freizuhalten, doch nach einigen Wochen wurde es Routine. Ergebnis: Keine Hektik kurz vor der Abgabe.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

  • Alles ist dringend: Viele Studierende behandeln jede Aufgabe, als müsse sie sofort erledigt werden. Lösung: bewusst Wichtiges von Nebensachen trennen.
  • Keine regelmäßige Anwendung: Die Matrix funktioniert nur, wenn du sie konsequent nutzt. Tipp: jeden Sonntagabend Wochenplanung machen.
  • Prokrastination: Quadrant-2-Aufgaben werden oft verdrängt. Lösung: feste Lernzeiten blocken und wie Termine behandeln.

Tipps für den Alltag

  • Nutze digitale Tools wie Notion oder Trello, um deine Matrix darzustellen.
  • Mach dir bewusst: „Nein“ sagen ist Teil der Strategie.
  • Sorge für Balance: Plane auch Zeit für Erholung ein, damit du langfristig leistungsfähig bleibst.
  • Reflektiere wöchentlich: Welche Aufgaben hast du verschoben? Welche bringen dich wirklich voran?

Fazit: Mehr Klarheit, weniger Stress

Die Eisenhower-Matrix ist gerade im Studium ein unschlagbares Werkzeug, um Klarheit in den Aufgaben-Dschungel zu bringen. Sie macht sichtbar, was wirklich zählt, und verhindert, dass du dich von Dringlichkeiten treiben lässt. Ob du in Präsenz studierst, online lernst oder Beruf und Studium gleichzeitig meisterst – mit der Matrix schaffst du es, deine Ziele fokussiert und gelassen zu erreichen.